Was in einer Schul-AG in Wernigerode begann, hat sich zu einer beeindruckenden Erfolgsgeschichte entwickelt: Der 14-jährige Claas Stühff aus Wernigerode hat beim Bundesjugendlager des Deutschen Basketballbundes (DBB) in Heidelberg überzeugt und wurde im Anschluss in das DBB-Leistungscamp berufen – Zwischenschritt zum Junioren-Nationalspieler? Größen wie NBA-Spieler Franz Wagner, Dennis Schröder oder Andreas Obst haben den Weg des Bundesjugendlagers ebenso genommen wie Claas Stühff. Auf jeden Fall gehört er damit jetzt schon zu den vielversprechendsten Talenten seines Jahrgangs in Deutschland. Bis zur Saison 2024/25 spielte Claas für die Jugendmannschaften der BG GutsMuths Quedlinburg Panthers/Martineum Halberstadt unter Trainer Nestor Katsagiorgis in der Mitteldeutschen Liga (MDL) und Landesliga. Seit dieser Saison trägt er das Trikot des Braunschweiger Nachwuchsteams in der Jugendbasketball-Bundesliga (JBBL) – die Jugendakademie des Basketballbundesligisten Braunschweiger Löwen.
Bundesjugendlager: Sichtung der besten Talente Deutschlands
Das Bundesjugendlager findet traditionell Anfang Oktober im Olympiastützpunkt Rhein-Neckar in Heidelberg statt und gilt als wichtigstes Sichtungsturnier des DBB. Auswahlteams aller 16 Landesverbände treten dort gegeneinander an. Über mehrere Tage werden nicht nur Spiele absolviert, sondern auch umfangreiche Tests zu Athletik, Koordination, Wahrnehmung und Entscheidungsfähigkeit durchgeführt. Am Ende steht die Nominierung für Lehrgänge der kommenden U16-Nationalmannschaften – und Claas war dabei. „Seit vielen Jahren ist kein Spieler aus Sachsen-Anhalt mehr weitergekommen. Darüber bin ich sehr stolz“, erzählt der junge Sportler. Auch wenn das Team der Mitteldeutschen Auswahl (Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen) nicht zu den Turnierfavoriten gehörte, war die Erfahrung für Claas von unschätzbarem Wert: „Das Niveau war unglaublich hoch. Wir konnten uns mit den besten Spielern unseres Jahrgangs messen. Besonders beeindruckend war, dass Trainer wie Dirk Bauermann, der ehemalige Bundestrainer der Herren, oder Alan Ibrahimagic, Co-Trainer der A-Nationalmannschaft und amtierender Welt- und Europameister, persönlich vor Ort waren.
Neue Herausforderungen in Braunschweig
Seit diesem Sommer trainiert und spielt Claas in Braunschweig. Viermal pro Woche pendelt er zum Training – dazu kommen die Spiele am Wochenende. „Das Niveau ist sehr professionell“, berichtet er. „Das Training ist klar strukturiert, alle Spieler sind sofort konzentriert. Wir arbeiten viel in kurzen, intensiven Drills, oft positionsbezogen und technisch genau.“ Der Unterschied zu seinen bisherigen Stationen sei deutlich spürbar: „In Braunschweig ist die Leistungsdichte im Kader sehr hoch. Jeder Spieler ist gut ausgebildet – da darf man sich keine Auszeiten leisten.“ Bereits in der Vorsaison durfte Claas einmal wöchentlich in Braunschweig mittrainieren. „So kannte ich schon viele Strukturen und einige Mitspieler. Der Einstieg war dadurch leichter“, sagt er.
Familiärer Rückhalt als Schlüssel zum Erfolg
Hinter dem jungen Basketballer steht ein starkes Team: seine Eltern Romy und Ulf Stühff sowie drei ältere Geschwister. Ohne ihre Unterstützung, betont Mutter Romy, wäre dieser Weg kaum möglich: „Viermal die Woche nach Braunschweig zu fahren ist organisatorisch nicht einfach, aber Claas liebt den Basketball, seit er in der zweiten Klasse ist. Wir stehen als Familie voll dahinter.“ Die sportlichen Wurzeln liegen in der Grundschule Wernigerode. „Damals gab es dort eine Basketball-AG – geleitet von Nestor Katsagiorgis, der später auch in Elbingerode und bei den Panthers in Quedlinburg und Halberstadt Claas’ Trainer blieb“, erinnert sich Romy Stühff. „Er hat Claas von Anfang an begleitet, gefördert und immer ein offenes Ohr gehabt. Dafür sind wir sehr dankbar.
Blick nach vorn: Leistungscamp und große Ziele
Nach dem Bundesjugendlager steht die nächste Herausforderung an: das Leistungscamp des DBB, das vom 26. bis 30. Dezember 2025 stattfinden wird. Dort werden die besten Talente des Jahrgangs erneut getestet und weiterentwickelt. „Ich möchte mich weiter verbessern und dauerhaft auf hohem Niveau spielen“, sagt Claas. „Basketball ist für mich mehr als ein Hobby – es ist meine Leidenschaft.“ Auch Mutter Romy betont, wie wichtig dabei die schulische Basis bleibt: „Schule und Sport müssen Hand in Hand gehen. Claas weiß, dass Bildung die Grundlage ist, um diesen Weg langfristig erfolgreich zu gehen.“
Rat an den Nachwuchs der Panthers
Auf die Frage, was er anderen jungen Spielerinnen und Spielern der Panthers raten würde, die denselben Weg einschlagen möchten, antwortet Claas mit Nachdruck:
„Hört auf eure Trainer! Sie wollen euch fördern und besser machen. Das habe ich beim Bundesjugendlager besonders gespürt – egal ob im Heimatverein oder auf Bundesebene. Wer bereit ist zuzuhören und hart zu arbeiten, wird sich verbessern.“
Ein Beispiel für den Basketball im Harz
Claas Stühff steht sinnbildlich für das, was durch Leidenschaft, Engagement und familiären Rückhalt möglich ist. Von den GutsMuths Quedlinburg Panthers/ Martineum Halberstadt, über die Leistungsteams zum Bundesjugendlager – sein Weg zeigt, dass große Sportgeschichten auch im Harz beginnen können.


