Mit einem echten Klassiker startete die Basketball-Oberliga in die neue Saison 2025/26. Die BG GutsMuths Quedlinburg Panthers/Martineum Halberstadt gastierten bei den Börde Bisons Magdeburg – und lieferten sich mit dem Rivalen das erwartete, intensive Duell zweier physisch starker, aber stets fair agierender Teams, die immer für spektakulären Basketball sorgen. Am Ende entschieden Kleinigkeiten: Magdeburg sicherte sich in der Schlussminute den 82:80-Erfolg.
Starker Start der Panthers
Die Panthers begannen die Partie hochkonzentriert. Schnelle Fastbreaks, klug herausgespielte Dreier und eine gute Ballbewegung brachten das Team nach zehn Minuten mit 29:20 in Führung. Vor allem die Offensivkraft von Alexander Helten war kaum zu stoppen. Mit einer furiosen ersten Hälfte (20 Punkte bis zur Pause, insgesamt 39 Punkte, darunter drei Dreier und starke 12/15 von der Freiwurflinie) war er der klare Anführer im Angriffsspiel.
Auch defensiv überzeugte die Mannschaft zunächst. Christopher Hahn setzte Akzente in der Passverteidigung und steuerte Ruhe bei der Koordination des Teamverbunds bei. Dennoch kämpfte sich Magdeburg im zweiten Viertel zurück, sodass die Panthers mit einem knappen 47:46 in die Halbzeit gingen.
Emotionale Phase im dritten Viertel
Nach dem Seitenwechsel legten die Gäste erneut furios los. Mit 17:13 entschieden die Panthers das dritte Viertel für sich. Während die Bisons zunehmend mit Schiedsrichterentscheidungen haderten und ihren Fokus verloren, nutzte Quedlinburg/Halberstadt die Gelegenheit und baute die Führung zeitweise zweistellig aus.
Besonders Guter Schimpfermann zeigte in dieser Phase seine Treffsicherheit und markierte 12 Punkte, darunter zwei wichtige Dreier. Auch Dustin Fessel überzeugte offensiv und kam am Ende auf 11 Zähler.
Nervenschlacht im Schlussviertel
Das letzte Viertel entwickelte sich zum erwarteten Herzschlagfinale. Beide Teams wechselten sich in der Führung ab. 90 Sekunden vor der Schlusssirene lag Magdeburg mit 78:72 vorne. Doch die Panthers behielten die Nerven, spielten klug ihre Offense aus und glichen 15 Sekunden vor Ende zum 80:80 aus. Die Entscheidung fiel jedoch auf der Gegenseite: Mit nur noch neun Sekunden Restspielzeit erkämpften sich die Bisons das 82:80. Der letzte Angriff der Panthers verpuffte – der Sieg blieb in Magdeburg.
Ein wichtiger Faktor in dieser Partie: die Freiwürfe. Mit 27 Treffern bei 39 Versuchen (69 Prozent Quote) zeigten die Panthers eine solide Leistung von der Linie. „Verwandelst du drei mehr, gewinnst du das Spiel“, brachte es Routinier Jörg Göhler plakativ auf den Punkt. Der erfahrene Flügelspieler stand 24 Minuten auf dem Feld und sorgte an beiden Enden für Stabilität.

Dustin Fessel, hier im Spiel gegen den USV Halle, wusste mit 11 Punkten am offensiven Brett zu überzeugen (Foto: Marko Heiroth)
„Wenn man 80 Punkte macht, muss man so ein Spiel eigentlich gewinnen“, ärgerte sich Panthers-Coach Nestor Katsagiorgis nach der Partie. „Wir haben am Ende die Chance vergeben, die Partie zu drehen. 82 Gegenpunkte sind einfach zu viel. Mit 60 könnte ich leben – aber so müssen wir defensiv zulegen. Defense ist Kopfsache, es ist eine Frage der Einstellung. Da brauchen wir in den kommenden Spielen noch mehr Präsenz.“
Umbruch mit klarer Perspektive
Trotz der Niederlage zieht man bei den Panthers ein positives Zwischenfazit: Alle Spieler erhielten ausgeglichene Einsatzzeiten, der Umbruch innerhalb der Mannschaft ist deutlich spürbar.
Noch nicht alle jungen Talente – im Alter von 15 bis 16 Jahren – konnten zum Saisonauftakt gemeldet werden. Im Training arbeiten sie jedoch bereits akribisch mit und zeigen die notwendige Einstellung, um Schritt für Schritt an den Herren-Basketball herangeführt zu werden. Für die Verantwortlichen ist klar: Diese Generation soll langfristig in die Mannschaft integriert werden, um dem Projekt Panthers/Martineum eine nachhaltige Perspektive zu geben.
Die Marschroute ist damit klar – neben dem Anspruch, in der Oberliga konkurrenzfähig zu bleiben, setzt man auf eine konsequente Nachwuchsarbeit. Die knappe Niederlage in Magdeburg ist daher weniger ein Rückschlag, sondern vielmehr ein Fingerzeig: Diese Panthers-Mannschaft wächst zusammen – mit einem klaren Blick in die Zukunft.